Pressemitteilung: 8. Mai 2020: „Legt Blumen und Kränze am Zwinger nieder“
8. Mai 2020
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Die VVN-BdA Münster und beteiligte Gruppen rufen dazu auf, am Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus am Zwinger Blumen und Kränze in Gedenken an die Opfer des Faschismus niederzulegen. Online-Kundgebung geplant.
Münster. Die traditionelle Kundgebung anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung von Krieg und Faschismus wird in diesem Jahr ob der Pandemie online stattfinden. Am Morgen des 8. Mai werden die Redebeiträge in Zusammenarbeit mit der Online-Plattform „MünsterTube“ auf YouTube online gestellt. In den Redebeiträgen wird den Opfern des deutschen Faschismus gedacht und zugleich zu einem aktiven Eintreten gegen Rassismus und Faschismus aufgerufen.
Aufruf zu persönlichen Gedenkaktionen
Die Online-Kundgebung, zu der die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen Münster“ (VVN-BdA) mit befreundeten Gruppen aufgerufen hat, soll durch persönliche Gedenkaktionen ergänzt werden. „So wollen wir erreichen, dass wir den 75. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg auch in Zeiten der Corona-Pandemie würdevoll begangen werden kann“, so Detlef Lorber von der VVN-BdA Münster, „denn das aktive Gedenken und Erinnern ist angesichts des anhaltenden Rechtsrucks notwendiger denn je.“
Somit ist jede und jeder Münsteranerin und Münsteraner dazu aufgerufen, am Zwinger eigene Blumen, Kränze oder Gestecke niederzulegen und so den Opfern des Faschismus zu gedenken.
Online-Kundgebung im Internet
In ihren Beiträgen behandeln die beteiligten Gruppen historische und aktuelle politische Themen und zeigten die Zusammenhänge zwischen diesen auf. Zum Beispiel erklärt Carsten Peters, DGB Münster, wie es damals vor 100 Jahren zum Kapp-Putsch gekommen war und was für Lehren daraus zu ziehen sind. Die Antifaschistische Linke Münster spricht zu den Kontinuitäten rechtsterroristischer Anschläge und Morde in der BRD. Die migrantische Selbstorganisation ODAK zeigt den Zusammenhang zwischen Waffenexporten, einer aggressiven Außenpolitik des Westens und Fluchtursachen auf und stellte klar, dass Deutschland und die EU eine Mitverantwortung tragen.
Zu den Forderungen aller Gruppen gehörten der Stopp der Kriminalisierung ziviler Seenotrettung, die Wiederherstellung der Gemeinnützigkeit zivilgesellschaftlicher Gruppen wie der VVN-BdA Bund, die Einführung eines bundesweiten Feiertages zum 8. Mai und mehr Unterstützung für von rechter Gewalt Betroffene. „Wir wollen ein aktives Gedenken. Und das bedeutet neben dem Erinnern, sich aktiv gegen Rassismus und Faschismus einzusetzen“, so Detlef Lorber von der VVN-BdA Münster, „Wir stehen solidarisch an der Seite der Betroffenen rechter Gewalt. Denn erinnern heißt handeln.“
Die Redebeiträge werden am Freitagmorgen auf der Website der VVN-BdA Münster und MünsterTube (https://www.youtube.com/playlist?list=PLMX8oAX3ZfIhsnkaWJpfi0dbyhMKKcu92) veröffentlicht.
Update:
Hier noch ein kleines Video von unserer eigenen Kranzniederlegung. Wir haben auch den Schwur von Buchenald rezitiert.