Am 10. Juli 2014 wäre der Antifaschist und ehemalige Buchenwaldhäftling Emil Carlebach 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Geburtstages haben Christoph Leclaire und Ulrich Schneider im Auftrag der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/Freundeskreis eine Dokumentation herausgegeben. Emil Carlebach war des Öfteren auch auf Einladung der VVN-BdA in Münster zu Gast. Die Broschüre ist u.a. über die Lagergemeinschaft zu erhalten (Link). Weitere Infos zum Jubiläum von Emil Carlebach: www.emil-carlebach.de
Polizeigewalt muss Konsequenzen haben!
21. Juni 2014
Aufruf zu Demonstration durch das „Keinen Meter“ Bündnis
Am Freitag, den 4. Juli 2014 – 18:00 Uhr
Gut eine Woche nach Bekanntwerden der erneuten Einstellung des Verfahrens gegen einen Polizisten, der am 3. März 2012 einen jungen Demonstranten schwer verletzt hat (Pressemitteilung vom 12.06.14), ruft das „Keinen Meter“-Bündnis zu einer Demonstration am 4. Juli in Münster auf (PDF Aufruf zur Demo). Das Bündnis will so seinen Forderungen aus der skandalösen Einstellung des Verfahrens um den brutalen Polizeiübergriff an der Stettiner Straße Nachdruck verleihen und seine Solidarität mit den vielen von Polizeigewalt Betroffenen zum Ausdruck bringen.
Das „Keinen Meter“-Bündnis will damit ein klares Zeichen setzen, dass Polizeigewalt nicht weiter folgenlos für die Täter_innen bleiben darf. Die Heftigkeit des Angriffs und die Dreistigkeit, mit der Polizei und Staatsanwaltschaft bei der Einstellung des Verfahrens selbst anderslautende gerichtliche Entscheidungen außer Acht gelassen haben, ist schon außergewöhnlich und für uns nicht hinnehmbar.
Der Übergriff auf den jungen Demonstranten soll nicht der alleinige Inhalt der Demonstration sein. Vielmehr sollen auch andere Fälle von Polizeigewalt rund um den Naziaufmarsch am 3. März 2012 beleuchtet und strukturelle Probleme bei Polizei und Staatsanwaltschaft, welche den Nährboden für Polizeigewalt darstellen, thematisiert werden. Wir erleben regelmäßig, mit welcher Härte die Polizei bereit ist, gegen Demonstrationen und Blockaden vorzugehen, um Neonazis die Straße frei zu machen. Es ist endlich an der Zeit, lange bekannte Probleme anzugehen und dafür zu sorgen, dass Polizeigewalt Konsequenzen hat. Dafür wollen wir mit dieser Demonstration einen entschlossenen Anstoß geben.
Start: am Stadthaus I in der Klemensstraße, Münster
Weitere Informationen und Hintergründe
Was war der Nationalsozialistische Untergrund?
21. Juni 2014
Am Mittwoch, den 25. Juni 2014 – 19:30h
Vortrag und Diskussion
Eine Bestandsaufnahme zum NSU-Prozess
Stadtbücherei Münster | Alter Steinweg 11
Seit gut einem Jahr läuft vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Helfer aus der Neonazi-Szene, denen die Beteiligung an den Mordtaten des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) vorgeworfen wird. Der NSU hat die größte rechtsterroristische Mordserie in der Geschichte der Bundesrepublik begangen.
Die Aufdeckung der Taten im November 2011 war ein Schock. Schließlich konnten die Neonazis über Jahre hinweg von der Öffentlichkeit unbemerkt und von der Polizei ungestört morden. Ihre Taten wurden nicht als rassistische Anschläge erkannt. Eine umfassende Aufklärung sollte unter anderem durch mehrere parlamentarische Untersuchungsausschüsse vorangetrieben werden. Trotz zahlreicher neuer Informationen ist auch zweieinhalb Jahre später das Bild des NSU-Komplexes für Außenstehende nicht unbedingt übersichtlicher geworden.
Der Vortrag bietet eine aktuelle Bestandsaufnahme und zeigt auf, welches Bild des NSU sich heute zeichnet. Es wird versucht, auf einige der vielen offenen Fragen rund um den Komplex Antworten zu geben. Darüber hinaus wird der Umgang von Politik, Justiz und Gesellschaft mit dem „NSU“ im Speziellen und Rassismus im Allgemeinen thematisiert.
Die Referent_innen sind Mitarbeiter_innen des „apabiz – Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.V.“ Der Verein betreibt mit anderen das Projekt „NSU-Watch“, das sich für eine kontinuierliche und unabhängige Begleitung des Münchener Prozesses einsetzt. Auf der Internetseite www.nsu-watch.info werden Protokolle aller Verhandlungstage sowie Hintergrundinformationen veröffentlicht. Kürzlich wurde das Projekt von der Jury des „Otto Brenner Preises“ mit dem „Medienprojektpreis 2013“ ausgezeichnet.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Quelle und weitere Infos: ALM
„NSU: ..Staat + Nazis Hand in Hand“
21. Juni 2014
Aktion während WM-Spiel Ghana – Schland
Am 21.06.2014 kurz vor dem Anpfiff des Fußballspiels gab es eine „kurze und schmerzlose“ Aktion am sogenannten Kreativkai am Hafen von Münster gegenüber mehrerer Gastronomiebetriebe mit Public Viewing.
An einer ehemaligen Verladehilfe aus Beton, dem sogenannten „Elephanten“ wurde ein etwa 4 mal 5 Meter großes Transparent angebracht. Zu sehen ist darauf der Spruch: „NSU: ..Staat + Nazis Hand in Hand“.
Der Spruch und die Aktion sollen für sich selber sprechen. Bis jetzt hat es noch niemand entfernt. Vielleicht ja eine Anregung für ähnliche Aktionen…
Hier ein Link zu einer ähnlichen Aktion vom 03.06.2014 in Berlin. Dort wurde im Auftrag der Polizei das Wandbild von einem Beamten der Feuerwehr zerstört. Die Zerstörung durch die Polizei geschah widerrechtlich. Deshalb hatte das „Bündnis gegen Rassismus“ der Polizei Berlin eine Frist bis
zum 06.06.2014 um 18 Uhr gesetzt, das beschädigte Wandbild wieder in den Ursprungszustand zurückzuversetzen.
Hier noch zwei Artikel von WN-Online dazu: LINK LINK
Antifaschistischer Widerstand von Frauen (1933-1945)
15. Juni 2014
am Beispiel Klara Schabrod
Vortrag und Buchvorstellung mit anschließender Diskussion
Am 23. Juni 2014 um 19 Uhr
Institut für Theologie und Politik, Friedrich-Ebert.Str. 7, 48153 Münster
Die Historikerin und Feministin Mareen Heying wird ihr neues Buch über
Klara Schabrod vorstellen. Die Kommunistin Klara Schabrod, geborene
Matthies, (1903–1999) schrieb ihrem Verlobten Karl Schabrod (1900–1981)
über zehn Jahre lang Briefe ins Zuchthaus, nachdem er 1934 zu
lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden war. Sie berichtete über
das unmittelbar Erlebte, über ihre persönliche Entwicklung, ihre Sorgen,
über den Krieg und seine Folgen. Ihre Briefe geben einen intensiven
Einblick in den Alltag der Antifaschistin während des Dritten Reichs.
Zugleich sind diese Zeitzeugnisse ein Spiegel für die Beziehung des
Paares, die mehr als ein Jahrzehnt nur über Briefe gelebt werden konnte.
Einführend spricht die Autorin über die Rolle von Frauen im
antifaschistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Deutschland.
Zeitzeugengespräche der VVN BdA
19. Mai 2014
Anlässlich des Tages der Befreiung von Krieg und Faschismus…
…weisen wir auf unsere dokumentierten Zeitzeugengespräche hin, die Sie über folgenden link erreichen: http://www.muenster.org/vvn-bda/zeugen.htm
Besonders möchten wir auf folgende drei Zeitzeugen-Dokumente aufmerksam machen:
Peter Gingold
Widerstandskämpfer in der Résistance
Zeitzeugengespräch in Münster am 6. Dezember 2000
Otto Wiesner
Widerstandskämpfer und ehemaliger Häftling der KZ Sachsenhausen und Mauthausen: „Ohne Solidarität hätte ich nicht überleben können!“
Zeitzeugengespräch in Münster am 8. Mai 2001
Ludwig Baumann
Wehrmachtsdeserteur, Träger des Aachener Friedenspreises
Zeitzeugengespräch in Münster am 17. November 2001
ANTIFA Stammtisch
14. Mai 2014
Mittwoch, den 14. Mai 2014 – 20:00 Uhr
Ort: Kulturkneipe F24, Frauenstraße 24, Münster
Herzlich Willkommen zum offenen ANTIFA-Stammtisch im Mai! – Es steht eine Nachbetrachtung zum 8. Mai, das aggresssive Auftreten der AfD im Wahlkampf in Münster und eine Kooperationsanfrage auf dem Programm.
8.Mai – Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus / Texte
14. Mai 2014
Am 8. Mai lud die VVN-BdA Münster zur Gedenkveranstaltung zum Tag der Befreiung ein.
Detlef, Sprecher der VVN-BdA Münster, eröffnete die Veranstaltung mit einer Rede zum 10. Oktober 1943, dem Jahrestag der Bombardierung Münsters durch die Alliierten.
Und Detlef stellt als erstes klar:
„Und ganz klar ist dabei: Der Krieg und vor allem der Bombenkrieg ging vom damaligen Nazi-Deutschland aus. Er kehrte dann nach Deutschland zurück und eben auch nach Münster. […] Die Bombardierung von zivilen Wohngebieten, die den Alliierten vorgeworfen wird, wurde zu aller erst von Deutschland ausgeführt. Gernika, Rotterdam, Coventry sind nur einige Beispiele für von Deutschland damals ausgeführten Verbrechen“, so Detlef weiter.
In diesem Sinne sei auch die Bombardierung Münsters einzuordnen: „Wie war denn die Situation damals in Münster? War denn Münster damals eine friedliche Stadt? Einfach nur ein beschauliches Beamten- und Verwaltungsstädtchen, wie es das Klischee ja auch heute noch besagt? Nein, damals nicht und auch heute nicht. Münster war damals auf jeden Fall eine Militärstadt! […] Sowohl in der Innenstadt und auch in den Außenbezirken befanden sich Militärgebäude, Exerzierplätze, Truppenübungsplätze.“ Und Münster sei somit ein militärisches Ziel gewesen.
Detlef warnt weiter: „Wie stark das instrumentalisiert werden kann, zeigt ja jetzt schon seit vielen Jahren die Stadt Dresden, in der der wiederkehrende Jahrestag der Bombardierung 1945 von Nazis instrumentalisiert wird, um einen ‚alliierten Bombenholocaust‘ herbei zu illusionieren“.
In der zweiten Rede der VVN-BdA Münster zur Situation in der Ukraine forderte Klaus: „Schluss mit dem Morden in der Ukraine!“
Er erinnerte an das Massaker in Odessa: „Am 2. Mai fand in Odessa ein Massaker an Protestierenden statt. Das Gewerkschaftshaus wurde in Flammen gesetzt, die dorthin geflüchteten Menschen vorsätzlich ermordet! Dieser Massenmord muss international untersucht, die Schuldigen bestraft werden!
Die Abgeordneten der Kommunistischen Partei der Ukraine wurden von Schlägern der ultrarechten Partei Swoboda verprügelt, die gesamte Fraktion aus dem Plenarsaal in Kiew geworfen.“
Klaus fragt daher: „Woran erinnert uns das? Wie begann der Terror der deutschen Faschisten in den 1930er-Jahren? Natürlich wederholt sich die Geschichte nicht einfach. Aber heute wie vor über 80 Jahren ziehen die gleichen Kräfte die Fäden.“
Daher rief Klaus „zu einer antifaschistischen und antimilitaristischen Solidaritätsbewegung mit der Ukraine“ auf und forderte: „Die Bundesregierung muss sich klar und deutlich von dem rechten Putsch-Regime in Kiew distanzieren! EU und NATO – Hände weg von der Ukraine! NATO weg von den russischen Grenzen! Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“
Andreas las im Anschluss aus dem autobiografischen Buch „Die Moorsoldaten“ die Geschichte der Verhaftung und Verfolgung des kommunistischen deutschen Schauspielers und Regisseurs Wolfgang Langhoff.
Zum Abschluss wurde von den Teilnehmern der Veranstaltung das Moorsoldaten-Lied im Gedenken an alle Verfolgten des Nazi-Regimes gesungen.
[Jan Große Nobis, r-mediabase.eu]
Wir danken r-mediabase für die freundliche Erlaubnis, diesen Artikel auf unsere Seite zu stellen. Weitere Informationen und Fotos finden sich auf: r-mediabase
Komplette Rede von Detlef Lorber als PDF: Rede8mai14
8. Mai – Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus
30. April 2014
Donnerstag, 08. Mai 2014, 18:00 Uhr
Am Zwinger, Promenade /Ecke Kanalstraße, Münster
Gedenkveranstaltung: Redebeiträge und musikalische Einstimmung.
Wir laden herzlich ein, an diesem Tag mit uns der Opfer des NS-Terrors zu gedenken.
Siehe auch Presseerklärung: MS_8_Mai_2014
LOST CAMPUS
30. April 2014
Donnerstag, 01. bis 08. Mai 2014
Erinnerungsstätte an die Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager in Münster und Umgebung.
Am Aasee, Aasee-Kugeln, Münster
Zur Erinnerung an über 12.000 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in Münster in der Zeit von 1941 – 1945 wird vom 1. bis 8. Mai am Aasee eine Zwanksarbeiter-Baracke erbaut. Die letzte Baracke wurde im Herbst 2013 in Münster abgerissen. Wir laden herzlich ein zu den Veranstaltungen des TITANICK-Theaters und der Villa den Hompel. Näheres siehe PDF: programmheft-lost-campus