Naziaufmarsch in Bad Nenndorf blockieren

3. August 2012

Demo, Kundgebungen und Blockaden

04.08.2012

Naziaufmarsch in Bad Nenndorf blockieren

Demo, Kundgebungen und Blockaden

In den Jah­ren seit 2006 hat sich der Auf­marsch um das Winck­ler­bad in Bad Nenn­dorf zu Nord­deutsch­lands größ­tem Na­zi­auf­marsch ent­wi­ckelt. Der Auf­marsch von so­ge­nann­ten „Frei­en Kräf­ten“ aus dem gan­zen Bun­des­ge­biet ist für die Neo­na­zis ein Er­satz­ter­min für die 2006 ver­bo­te­nen Ru­dolf-Heß-Ge­denk­mär­sche in Wun­sie­del. Damit ist Bad Nenn­dorf für die fa­schis­ti­sche Szene einer der letz­ten re­gel­mä­ßi­gen Ter­mi­ne, an denen sie öf­fent­lich di­rek­ten Bezug auf das his­to­ri­sche, fa­schis­ti­sche Deutsch­land neh­men kann.

Samstag, 04. August 2012, 10:00 Uhr

Bahnhof Bad Nenndorf

Nach sechs Jah­ren der Pro­tes­te will die In­itia­ti­ve „Kein Na­zi­auf­marsch in Bad Nenn­dorf“, die­ses Jahr mit un­se­rer brei­ten Mas­sen­mo­bi­li­sie­rung den … Aufmarsch kon­kret und real ver­hin­dern und so den An­fangs­punkt für das Ende der wie­der­keh­ren­den „Trau­er­mär­sche“ mar­kie­ren. Das Mit­tel dazu ist das der Mas­sen­blo­cka­den als Akt des zi­vi­len Un­ge­hor­sams auf der Stre­cke der Neo­na­zis…

Text: ALM Münster / Weitere Infos: http://badnenndorf-blockieren.mobi/

Samstag, 04. August 2012, 10:00 Uhr Bahnhof Bad Nenndorf Nach sechs Jah­ren der Pro­tes­te will die In­itia­ti­ve „Kein Na­zi­auf­marsch in Bad Nenn­dorf“, die­ses Jahr mit un­se­rer brei­ten Mas­sen­mo­bi­li­sie­rung den … Aufmarsch kon­kret und real ver­hin­dern und so den An­fangs­punkt für das Ende der wie­der­keh­ren­den „Trau­er­mär­sche“ mar­kie­ren. Das Mit­tel dazu ist das der Mas­sen­blo­cka­den als Akt des zi­vi­len Un­ge­hor­sams auf der Stre­cke der Neo­na­zis… Text: ALM Münster / Weitere Infos: http://badnenndorf-blockieren.mobi/

850 gegen 8,5

19. Juli 2012

Die NPD hatte für den 20. Juli eine Kundgebung auf dem Bremer Platz mit etwa 15-20 Leuten angemeldet. Dort versuchten um 16:00 Uhr mehrere Vertreter der Bundesführung der Partei zu sprechen.Die schätzungsweise 8,5 Hansels der NPD trafen aber auf 100-fachen Widerstand der Antifaschist*innen. Die NPD-Reden gingen im lautstarken Gegenprotest und im Tomaten- und Eier-Regen unter…


850 zu…

8,5

Die Aufmerksamkeit gilt den Eiern.

Abfahrt der Münsterländer Nasen

In kürzester Zeit hatte das „Keinen-Meter-Bündnis“ über 850 Menschen mobilisiert, die in vielfältiger Weise ihren Protest zum Ausdruck brachten und den NPD-Auftritt zur Farce machten. Hier eine kleine Foto-Galerie, beginnend mit der Ankunft der Nasen:

lauter Protest gegen NPD-Kundgebung auf dem Bremer Platz !!

19. Juli 2012

20.07.2012

lauter Protest gegen NPD-Kundgebung auf dem Bremer Platz !!

Die NPD hat für den 20. Juli eine Kundgebung auf dem Bremer Platz mit etwa 15-20 Leuten angemeldet. Dort sollen um 16:00 Uhr mehrere Vertreter*innen der Bundesführung der Partei sprechen. Die NPD tourt seit einigen Tagen durch die Republik. Mit Hilfe eines mit Parolen beklebten LKW sollen bis zum 11. August nach Parteiangaben 52 Städte angefahren werden, am Donnerstag will die NPD u.a. nach Osnabrück kommen.

Die Kundgebung in Münster wurde bis vor Kurzem seitens der NPD geheim gehalten. Auch die Polizei hat erst auf Nachfrage die Anmeldung bestätigt.

Freitag, 20. Juli 2012, 16.00 Uhr

Protest am Bremer Platz

Durch die Geheimhaltung hofft die NPD auf möglichst wenig Gegenproteste. Diesen Gefallen werden wir den Neonazis aber nicht tun. Wir rufen zu lautstarkem Protest auf dem Bremer Platz auf.

ACHTUNG: NPD-Kundgebung ist nicht mehr am Prinzipalmarkt sondern am Bremer Platz!

Informiert euch in den nächsten Tagen über mögliche Änderungen.

Bereitet antifaschistische Proteste vor! Keinen Meter den Nazis in Münster!

Checkt auch: twitter.com/antifalinkems

Freitag, 20. Juli 2012, 16.00 Uhr Protest am Bremer Platz Durch die Geheimhaltung hofft die NPD auf möglichst wenig Gegenproteste. Diesen Gefallen werden wir den Neonazis aber nicht tun. Wir rufen zu lautstarkem Protest auf dem Bremer Platz auf. ACHTUNG: NPD-Kundgebung ist nicht mehr am Prinzipalmarkt sondern am Bremer Platz! Informiert euch in den nächsten Tagen über mögliche Änderungen. Bereitet antifaschistische Proteste vor! Keinen Meter den Nazis in Münster! Checkt auch: twitter.com/antifalinkems

Als jedeR MünsteranerIn eineN KriegsgefangeneN hatte…

14. Juli 2012

Wer seine Geschichte nicht kennt… sollte sie „erfahren“…

15.07.2012

Als jedeR MünsteranerIn eineN KriegsgefangeneN hatte…

Wer seine Geschichte nicht kennt… sollte sie „erfahren“…

Wir bieten geführte Radtouren durch Münsters Geschichtsorte an. Schwerpunkte unserer Touren sind die Orte des Krieges und Faschismus‘ in Münster. Wir erinnern an Menschen die verschleppt oder ermordet wurden, aber benennen auch die Täter, geben Quellenhinweise für weitere Forschungen aller Interessierten… und möchten anregen sich mit der örtlichen Geschichte auseinanderzusetzen…

Sonntag, 15. Juli 2012, 14:00 Uhr

Treffpunkt: Am Zwinger, Promenade/Ecke Kanalstraße, Münster

Start ist am Zwinger, in dem zu Ende des Hitler-Faschismus Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter hingerichtet wurden.

Die Radtour ist insgesamt ca. 18 km lang. JedeR ist herzlich eingeladen!

Wegpunkte (u.a.): Haus Spital, Hautklinik, York-Kaserne.

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Sonntag, 15. Juli 2012, 14:00 Uhr Treffpunkt: Am Zwinger, Promenade/Ecke Kanalstraße, Münster Start ist am Zwinger, in dem zu Ende des Hitler-Faschismus Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter hingerichtet wurden. Die Radtour ist insgesamt ca. 18 km lang. JedeR ist herzlich eingeladen! Wegpunkte (u.a.): Haus Spital, Hautklinik, York-Kaserne.

Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus

7. Mai 2012

anschließend Radtour geplant

08.05.2012

Kundgebung am Zwinger

Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus

anschließend Radtour geplant

Dienstag, 08. Mai 2012, 18:00 Uhr

Am Zwinger, Promenade/Ecke Kanalstraße, Münster

Das 8.Mai-Bündnis aus verschiedenen münsteraner Gruppen, denen der Antifaschismus ein besonderes Anliegen ist, lädt herzlich ein. Am 08.Mai 1945 wurde mit der Kapitulation Deutschlands das Ende des 2.Weltkrieges besiegelt. Wir wollen gemeinsam der Opfer des deutschen Faschismus gedenken. Wir wollen aber auch aus der Vergangenheit lernen und die Probleme der Gegenwart benennen.

Direkt im Anschluss an die Kundgebung ist für 19:00 Uhr eine kritische Info-Fahrradtour zu kriegsverherrlichenden Denkmälern an der Promenade geplant.

Dienstag, 08. Mai 2012, 18:00 Uhr Am Zwinger, Promenade/Ecke Kanalstraße, Münster Das 8.Mai-Bündnis aus verschiedenen münsteraner Gruppen, denen der Antifaschismus ein besonderes Anliegen ist, lädt herzlich ein. Am 08.Mai 1945 wurde mit der Kapitulation Deutschlands das Ende des 2.Weltkrieges besiegelt. Wir wollen gemeinsam der Opfer des deutschen Faschismus gedenken. Wir wollen aber auch aus der Vergangenheit lernen und die Probleme der Gegenwart benennen. Direkt im Anschluss an die Kundgebung ist für 19:00 Uhr eine kritische Info-Fahrradtour zu kriegsverherrlichenden Denkmälern an der Promenade geplant.

Protest gegen rechten Populismus in Münster

6. Mai 2012

07.05.2012

Vorab-Info!

Protest gegen rechten Populismus in Münster

Montag, 07. Mai 2012, 13:00h

Hansestraße 61, 48165 Münster-Hiltrup

Die „Bürgerbewegung Pro NRW“ wird im Wahlkampf auch in Münster Station machen. Am 07.05. will sie eine Kundgebung gegen die Baitul-Momin-Moschee, Hansestraße 61, in Hiltrup durchzuführen. Die VVN-BdA ist der Meinung: „Pro NRW“ und (nicht nur) seine Islamophobie sind wirklich das Letzte!

Nähere Infos, was man gegen „Pro NRW“ machen kann, sind in absehbarer Zeit auf der Homepage des antifaschistischen Vereins „Pro Münster e.V.“ geplant. ==> http://www.pro-muenster.info/

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Montag, 07. Mai 2012, 13:00h Hansestraße 61, 48165 Münster-Hiltrup Die „Bürgerbewegung Pro NRW“ wird im Wahlkampf auch in Münster Station machen. Am 07.05. will sie eine Kundgebung gegen die Baitul-Momin-Moschee, Hansestraße 61, in Hiltrup durchzuführen. Die VVN-BdA ist der Meinung: „Pro NRW“ und (nicht nur) seine Islamophobie sind wirklich das Letzte! Nähere Infos, was man gegen „Pro NRW“ machen kann, sind in absehbarer Zeit auf der Homepage des antifaschistischen Vereins „Pro Münster e.V.“ geplant. ==> http://www.pro-muenster.info/

„Ehre wem Ehre gebührt?!“

15. März 2012

Straßennamen in Münster

16.03.2012

26. Januar bis 16. März 2012

„Ehre wem Ehre gebührt?!“

Straßennamen in Münster

Es handelt sich hier um eine Ausstellung, die von der Stadt Münster in Zusammenarbeit mit der Villa ten Hompel konzipiert wurde und die wir für sehenswert halten.

Freitag, 16. März 2012, Di. bis Fr. von 10-17.00 Uhr und Sa.+ So. von 10-16.00 Uhr

Bürgerhalle (Foyer) des Rathauses, Prinzipalmarkt

Gebührt Personen, die nachweislich das NS-Regime aktiv unterstützt haben auch heute noch die Ehre eines Straßennamens? Die Ausstellung informiert über umstrittene Namensgeber_innen. Die Ausstellung ist vom

zu den o.a. Zeiten in der Bürgerhalle des Rathauses zu sehen.

Zu diesem Thema verweisen wir auf einen lesenswerten Artikel unseres Bündnis-Partners „Antifaschistische Linke Münster“: http://antifalinkemuenster.blogsport.de/2012/03/10/zur-debatte-um-strassennamen/#more-158

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Freitag, 16. März 2012, Di. bis Fr. von 10-17.00 Uhr und Sa.+ So. von 10-16.00 Uhr Bürgerhalle (Foyer) des Rathauses, Prinzipalmarkt Gebührt Personen, die nachweislich das NS-Regime aktiv unterstützt haben auch heute noch die Ehre eines Straßennamens? Die Ausstellung informiert über umstrittene Namensgeber_innen. Die Ausstellung ist vom 26. Januar bis 16. März 2012 zu den o.a. Zeiten in der Bürgerhalle des Rathauses zu sehen. Zu diesem Thema verweisen wir auf einen lesenswerten Artikel unseres Bündnis-Partners „Antifaschistische Linke Münster“: http://antifalinkemuenster.blogsport.de/2012/03/10/zur-debatte-um-strassennamen/#more-158

Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“

9. März 2012

10.03.2012

Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“

Die Jugendorganisation SDAJ möchte sich mit den aktuellen Entwicklungen in der Neonazi-Szene auseinander setzen und hat dazu die beeindruckende Ausstellung der VVN-BdA „Neofaschismus in Deutschland“ nach Münster geholt.

Samstag, 10. März 2012, ab 26. Februar täglich!

Kulturkneipe F24, Frauenstraße 24

Die Ausstellung ist vom

täglich im „F24“ zu sehen.

Faschismus ist keine Meinung – sondern ein Verbrechen!

Siehe auch: http://neofa-ausstellung.vvn-bda.de/

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Samstag, 10. März 2012, ab 26. Februar täglich! Kulturkneipe F24, Frauenstraße 24 Die Ausstellung ist vom 26. Februar bis 10. März 2012 täglich im „F24“ zu sehen. Faschismus ist keine Meinung – sondern ein Verbrechen! Siehe auch: http://neofa-ausstellung.vvn-bda.de/

Münsters Polizei ist erbärmlich

4. März 2012

Unten findet Ihr einen Artikel aus der taz. Die dort genannte Bundestagsabgeordnete hatte laut Augenzeugen die Prügelorgie der Polizei auf den Demonstranten nicht mehr mit ansehen können und sie verbal gebeten, ihre Gewalt zu beenden.Die Polzei hat sich darauf hin auf sie gestürzt und sie in Gewahrsam genommen. Fazit: Wer Polizeigewalt kritisiert wird festgenommen und gedemütigt. Um derartige Aktionen zu rechtfertigen, schreckt die Polizei auch vor Lügen nicht zurück (leider kein Enzelfall). Kritik wird von der Polizei nicht geduldet. Dabei hatte sie vorher immer betont, dass man den Nazis nicht verbieten könne, Ihre Meinung zu äußern…


„Panzer gegen Antifaschist_innen“

taz.de 04.03.2012

Das Versagen der Polizei

Fünf- bis siebentausend Menschen haben am Samstag in Münster Zivilcourage bewiesen. Sie haben sich dem Aufmarsch von gerade einmal 250 bis 350 Neonazis entgegengestellt, die ihre rassistische und volksverhetzende Ideologie kaum getarnt auf die Straße bringen wollten. Schon im Aufruf zur rechtsextremen Kundgebung ist von „Ausländerhorden“ zu lesen, Deutschland werde „überfremdet“.

Dabei war allein die Ortswahl eine Provokation – die Universität der gutsituierten Beamtenstadt mit ihren knapp 290.000 BewohnerInnen zählt über 45.000 Studierende. Eine rechtsextreme Demonstration hat es in Münster zuletzt 2006 gegeben – und die wurde nach wenigen Metern durch Blockaden gestoppt. Heftig, bunt, oft witzig war der Protest auch am Samstag. Die AnwohnerInnen des bürgerlichen Rumphorstviertels, durch das die Neonazis nach einem Deal mit der Polizei ziehen durften, hatten ihre Straßen mit Anti-Nazi-Transparenten gepflastert: „Alaaf und Helau, ihr Narren“, hieß es auch nach Ende des Karnevals auf einem Banner, unter dem die Rechtsextremen hindurchziehen mussten, „Braun sind nur Würstchen“ auf einem anderen. Anzeige

Eine „Beleidigung“ sei der Aufmarsch, befand selbst Münsters CDU-Oberbürgermeister Markus Lewe – seine Partei dagegen zählte im Gegensatz zu SPD, Grünen, Linken nicht zu den Unterstützern des Bündnisses Keinen Meter den Nazis, in dem dutzende Gruppen wie Gewerkschaften, Kirchen und Studierendenvertretung zu den Gegendemonstrationen aufgerufen hatten.

Umso verstörender der Auftritt der Polizei: Die wird in Münster mit Hubert Wimber zwar von einem grünen Präsidenten geführt. Doch wie so oft bei den häufiger werdenden Neonazi-Aufmärschen in Nordrhein-Westfalen erweckten die Beamten eben nicht den Eindruck, als schützten sie wie versprochen „den friedlichen Protest“ gegen die Rassisten – sondern die Rechtsextremen selbst. Mag die Meinungsfreiheit auch ein hohes Gut sein: Von der Polizei geschützt wurden die Kameraden des Kundgebungs-Anmelders Sascha Krolzig aus dem westfälischen Hamm, der sich selbst einen „bekennenden Nationalsozialisten“ nennt.

Trotzdem versetzte Wimber ein ganzes Wohnviertel in den Ausnahmezustand, statt die Volksverhetzer in irgendeinem abgelegenen Industriegebiet zu entsorgen. Den Neonazis wurden die Straßen freigeräumt: Vor ihrer Kundgebung ließ der Grüne einen Räumpanzer und zwei Wasserwerfer auffahren – und die richteten ihre Kanonen nur auf die Gegendemonstranten, nicht auf die Rechtsextremen.

Völlig inakzeptabel ist die Polizeigewalt, die das Bündnis „Keinen Meter“ beklagt: Mit Knüppeln und Pfefferspray, Hunden und zu Pferd seien Polizisten auch auf alte Menschen losgegangen. Trauriger Höhepunkt: Ein Gegendemonstrant, der nach Polizeiangaben Flaschen auf ihre Beamten geworfen haben soll, wurde bei seiner Festnahme so zusammengeprügelt, dass er bewusstlos auf die Intensivstation eingeliefert werden musste. Selbst vor Bundestagsabgeordneten zeigte die Polizei keinerlei Respekt: Ingrid Remmers, Parlamentarierin der Linkspartei, wurde wegen des Vorwurfs, nach einer Polizistin geschlagen zu haben, aufs Polizeipräsidium gebracht – und musste sich dort nackt ausziehen.

Danach drohten die Polizisten Remmers, „die Sache“ sei noch nicht erledigt. Das stimmt, gilt aber für die Beamten selbst – und ihren grünen Präsidenten Wimber.

DER AUTOR: Andreas Wyputta ist Nordrhein-Westfalen-Korrespondent der taz

Bericht aus der Sperrzone

geschrieben von Ein VVN-Genosse berichtet

4. März 2012

Mit vielfältigem Protest hat Münster den sog. „Nationalen Sozialisten Münster“ und Konsorten im Stadtviertel Rumphorst die rote Karte gezeigt. An der DGB-Demo waren über 4.000 Menschen mit lautstarkem Protest beteiligt. Hoher Heckenweg Ecke Kösliner Straße waren ca. 1.000 Gegendemonstranten, die die Zwischenkundgebung der Neonazis übertönen konnten. Zwei weitere Gegenkundgebungen wurden auf jeweils über 600 bzw. 300 Gegendemonstranten geschätzt. Bestimmt über 1.000 Nazi-Gegner waren zwischen den Kundgebungen unterwegs. Auch in der Sperrzone, wo die Nazis laufen durften, konnten kleine Proteste aufflammen. Dort waren in Kleingruppen und auf Einladung der Anwohner auch ca. 500 Nazi-GegnerInnen unterwegs. Kleine Sitzblockaden konnten die Neonazis leider nicht aufhalten.Da ich in der Sperrzone unterwegs war einige Eindrücke des vielfältigen dortigen Protest.

DGB-Kundgebung, Hoher Heckeweg / Piusallee

Auf den ersten Blick sah das Viertel verwaist aus. Nur Polizei- und Notarztwagen. Bei genauerem Blick findet man aber regelmäßig Plakate gegen den Nazi-Aufmarsch. Kinder malen noch ihre Transpis. Alles ist friedlich. Vereinzelt machen die Anwohner mit ihren Gästen vor ihren Häusern Party oder grillen. Immer ist aus den Lautsprechern antifaschistische Musik zu hören. Kommt man näher an den Startpunkt der Neonazis am Bahnhof Zentrum Nord, werden die Ansammlungen von Gegenprotesten vor den Häusern öfter. Es wird gegrillt, gesungen und getanzt. Alles ist bunt. Das Viertel steht zusammen in ihrem Protest. Über die Straße „Im Hagenfeld“ sind alle paar Meter Transparente über die Straße gespannt. Bunter Protest: „NAZIaufmÄRSCHE STOPPEN“, „VERSCHIEDEN SEIN IST GANZ NORMAL“ oder Wegweiser für die Nazis: „WWW.EXIT.DE“. Vielfältig und bunt sind die Transpis.

Später kommen die Nazis am Bf. Zentrum Nord an. Gespenstisch. Alle in Schwarz. Außer der Neonazi Worch. Er hat Jeans und braune Jacke an. Er wird später auch eine Rede halten. Zuvor ist der Neonazi-Versammlungsleiter Sascha Krolzig mit dem Taxi angereist. Er musste sich dann das Taxigeld von seinen Kameraden schnorren.

Es formiert sich eine kleine Sitzblockade. Ca. 20 Leute haben sich auf der Straße „Im Hagenfeld“ zusammen gefunden. Sie werden von Polizisten eingekesselt. Aber trotzdem herrscht eine fröhliche Stimmung. Viele der AnwohnerInnen unterstützen die Blockierer. Später werden die Neonazis um die kleine Blockade herum geführt.

Aber zurück zum aktuellen Zeitpunkt: Es ist schon ein Uhr. Die Neonazis schwingen ihre Reden auf der Auftaktkundgebung. Journalisten und Polizei drum herum. Außer den Neonazis selbst hört Ihnen keiner zu.

Der Neonazi-Zug formiert sich. Mit Flaggen fangen sie an durch das Stadtviertel zu ziehen. Sie skandieren ihre unsäglichen Parolen. Manchmal rufen sie ZITAT „Nationalsozialismus – Jetzt“ ZITAT. Eindeutig volksverhetzend. Der Zug wird aber nicht gestoppt und aufgelöst. An der Sitzblockade und dem lautstarken Protest der AnwohnerInnen (trotz der Schikanen der Polizei) zieht der düstere Tross durch die Straße vorbei an der großen Kundgebung des DGB. Sie biegen dabei ein in den Hohen Heckenweg. Der Protest von der DGB-Kundgebung ist nicht – wie vom Polizeipräsidenten versprochen – in Hörweite. Das wird sich aber ändern. Auf dem Hohen Heckenweg ertönt aus einem Fenster eine Sirene und Geballer aus der Dose.

Die Zwischenkundgebung der Ewiggestrigen ist auf dem Hohen Heckenweg Ecke Kösliner Straße. Von beiden Seiten schallt der Protest herüber zu den Neonazis. Auf der Kösliner Straße sind über 1.000 GegendemonstrantInnen lautstark. Die Zwischenkundgebung der Neonazis ist kaum zu hören. Von Worch höre ich nur etwas von Skipisten in MeckPomm. Verwirrt oder wie? Ich kann den Rest nicht hören und verstehen.

Weiter geht es durch das Viertel. Begleitet vom Protest der AnwohnerInnen und GegendemonstrantInnen. An jeder Seitenstraße hat sich der Protest formiert.

Die Neonazis werden es als Ihren Erfolg feiern. Seit über 14 Jahren das erste Mal die genehmigte Route geschafft. 2006, bei den beiden letzten Nazi-Aufmärschen in der Bremer Straße (Februar) und in Hiltrup (Mai) schafften sie wegen Blockaden einmal nur 200m und einmal nur eine ganz kleine Runde (statt 5 km durch Hiltrup). Aber der bunte Protest mit über 7.000 GegendemonstrantInnen war bunter, lauter und überzeugender.

PS: Später geht durch den Ticker, dass eine oder ein Gegendemonstrant/in schwer verletzt wurde. Beim friedlichen Protest soll er/sie durch einen Polizeieinsatz ein Schädel-Hirntrauma (Verdacht darauf) erlitten haben.

Dieser Bericht soll nicht die Erfahrungen der friedlich demonstrierenden Menschen außerhalb der Sperrzone relativieren, die von Polizisten angegriffen wurden. und die Verhaftung der parlamentarischen Beobachterin Ingrid Remmers von Die Linke. Ich denke, das sind völlig verschiedene Erfahrungen. Ich verweise da auf die entsprechenden Bericht, die vielleicht noch zu schreiben sind. Ich hätte mir auch mehr erwünscht. Trotz des mutigen Protestes, den die AnwohnerInnen geleistet haben. Ich hätte mir es anders vorstellen können. Hätten tausend AnwohnerInnen und Gäste um ca. 10 Uhr einfach einen Spaziergang zum Bf. Zentrum Nord gemacht. Die Neonazis hätten keinen Fuß auf den Boden bekommen. Hätte der Münsteraner Polizeipräsident Hubert Wimber irgendwas verstanden, hätte er anders gehandelt…

Weitere Links und Fotos findet Ihr hier: ==> http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0919_muenster.htm

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