Trauer um Bodo Treichler
27. März 2015
Wir trauern um unseren Freund und Kameraden Bodo, der am 12.03.15 gestorben ist.
Heute, am 27. März war die Trauerfeier, zu der über 110 Wegbegleiter*innen in die Trauerhalle auf dem Waldfriedhof in Lauheide kamen. Traueranzeige_Bodo_Treichler
Trauerrede unseres VVN-Kameraden Detlef Lorber: Trauerrede Bodo
Am Samstag, den 18.04.2015 wird es ein Theaterstück in Kinderhaus geben, dessen Kulisse aus Skulpturen von Bodo besteht: Berthold Brecht „Die Ausnahme und die Regel“.
Beginn: 20:00 Uhr, Ort: Bürgerhaus Kinderhaus, Idenbrockplatz 8, Münster.
Auerdem weisen wir auf das
Gedenkensemble für Zwangsarbeiter*innen
in Hiltrup hin, das von Bodo gestaltet wurde: Link zum Gedenkort
luftruinen-Lesebühne für kulturelle Vielfalt
11. März 2015
Zum Internationalen Tag gegen Rassismus
Am Samstag, der 21. März 2015 um 19.00 Uhr
mit: Safiye Can, Ralf Burnicki, Fabian Kick, Jörg Siegert u.a.
Ort: Aula der esg (Evangelische Studierendengemeinde),
Breul 43, Münster
Mitveranstalter:
esg Münster,
VVN-BdA Münster
luftruinen.blogsport.de
GRATWANDERUNGEN – Das „Entjudungsinstitut“ in Eisenach
24. Februar 2015
Eine Ausstellung über das Institut der Ev. Kirche von 1939-45
Vom 24. Februar bis zum 13. März 2015 – täglich von 15.00 bis 18.00 Uhr
Ort: Großer Saal im Paul-Gerhardt-Haus, Friedrich-Str. 10, Münster
Vorgestellt wird die Arbeit des Institutes und seine Vorgeschichte, denn die Idee, ein solches Institut einzurichten, entsteht ja nicht plötzlich, sondern hat eine Vorgeschichte. Es geht um die Kirchenbewegung „Deutsche Christen“ und ihre „Machtübernahme“ in den meisten Landeskirchen. Dort wurde zwar nicht die Idee des arischen Christentums geboren, aber dort wurde die Bewegung geformt, die dann in die Einrichtung dieses Institutes mündete. Auch nach 1945 waren die meisten Personen, die federführend in dem Institut arbeiteten, noch im Bereich der Kirche tätig, als Pfarrer, Hochschullehrer und Religionslehrer. Der Geschäftsführer des Institutes ist nach Münster gezogen und hat hier die Redaktion einer Zeitschrift fur Religionslehrer betreut. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem, was sie getan haben, fand bei den meisten von ihnen nicht statt (aus dem Einladungstext des efm).
Dass die Ausstellung nun in Münster gezeigt wird ist dem Ev. Forum Münster zu verdanken, in Kooperation mit der Ev. Erlöser-Kirchengemeinde und dem Jugend- und Bildungswerk im Ev. Kirchenkreis Münster.
Wir halten diese Ausstellung für sehenswert!
Der Eintritt ist frei.
„1945 – Kontinuität und Neuanfang“
23. Februar 2015
Die Rolle der Kirchen im Dritten Reich und danach.
Am 27. Februar 2015 um 19.00 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Martin Greschat mit anschl. Diskussion
Ort: Großer Saal im Paul-Gerhardt-Haus, Friedrich-Str. 10, Münster
Im Gegensatz zu vielen anderen Organisationen, die im NS-Staat verboten wurden, blieben die Kirchen eigenständig. Sie sollten sich allerdings anpassen, was viele Kirchenvertreter auch mit Eifer taten. Inwiefern haben sich die Kirchen mit ihrer Rolle im Dritten Reich auseinandergesetzt und ihre Geschichte aufgearbeitet? Prof. Greschat, ein ausgewiesener Kenner der Materie, wird dazu Stellung beziehen und über die Rolle der Kirchen im Dritten Reich informieren.
Eine Veranstaltung des Ev. Forums Münster begleitend zur Ausstellunng ‚GRATWANDERUNGEN – Das „Entjudungsinstitut“ in Eisenach‘.
Nähere Informationen siehe: efm
Gegendemo zu PEGIDA
27. Januar 2015
MünGIDA Aufmarsch in Münster
Am Freitag, den 30. Januar 2015 – 16:00h
rufen wir auf zu einer Demonstration gegen „MünGIDA“ mit Start am Bremer Platz (16:00 Uhr Auftaktkundgebung), über Stadthaus II (Zwischenkundgebung) und Stubengasse (Zwischenkundgebung) zum Domplatz (18:00 Uhr Abschlussveranstaltung)
Organisiert wird die Demo vom Bündnis „Keinen Meter“ [zu dem auch die VVN/BdA gehört] und vielen anderen Gruppen. Näheres: HP „Keinen Meter“
VVN-Kulturtagung im alternativen Cafe
15. Januar 2015
Kunst als Gewinn – nicht nur „als Waffe“
Hier veröffentlichen wir zeitgleich mit unserem Landesverband einen Artikel über eine Veranstaltung in Wuppertal.
Manfred Wekwerth, Brecht-Schüler und Berliner-Ensemble-Chef, hat uns die Frage hinterlassen: „Warum betrachten progressive Menschen die Kultur, immerhin wesentlicher Teil menschlicher Lebenstätigkeit, in der politischen Praxis als Hilfsmittel, politische Ziele durchzusetzen, und nicht selbst als politisches Ziel?“ Nicht von „Umrahmung“, auch nicht von „Waffe“ war dann die Rede bei der Kulturtagung des Landesausschusses der VVN-BdA NRW am 13. Dezember in Wuppertal. Der Titel war „Kunst im antifaschisti-schen Kampf“.
Den Weg wichtiger als das Ziel zu kennzeichnen, das ist seit Eduard Bernstein bei den Linken verpönt – doch in Sachen Kunst darf man schon sagen: Der Weg ist auch das Ziel, der Weg ist die unmittelbare Bereicherung des Einzelnen und des Kollektivs. In Zeiten, die wenig Anlass zum Opti-mismus bieten und kaum ein Ziel als in absehbarer Zeit erreichbar erscheinen lassen, da bereichern uns Kunst und Kultur unmittelbar
Dazu bekamen wir zweieinhalb Dutzend (alle, die nicht gekommen waren, haben selber Schuld) einen beträchtlichen Einblick. Bodo Treichler, Bild-hauer aus Münster (und dort Schöpfer eines Mahnmals für die Zwangsarbeiter) und Liza Mikosch, Kulturpädagogin aus Düsseldorf, referierten zum Auftakt. Kurt vom Fotoportal r-mediabase und Christa, in diversen Chören und mit ihrer Kameradin Klara in Leseabenden aktiv, setzten die Ausführungen fort. Wir diskutierten mit ihnen, bekamen neue Einsichten eröffnet. Hilfreich die Erfahrungen von Dr. Dirk Krüger mit den Auftritten von Schauspielern in Wuppertal, die Ernst Toller und Friedrich Wolf in Sprechaufführungen präsentieren.
Gesammelt wurden Anregungen, die ganz sicher zur Bereicherung der Veran-staltungen zum Tag der Befreiung 8. Mai 2015, zum 70. Jahrestag der Gründung der VVN in NRW im Jahr 2016 und zu einer neuen antifaschistischen Landeskonferenz beitragen werden. Was heißt „Bereicherung der Veranstaltungen“ – es muss heißen: Bereicherung eines und einer jeden, die dabei sein werden.
Ulli Sander
„Verschwunden in Deutschland“
31. Dezember 2014
Lebensgeschichten von KZ-Opfern – Auf Spurensuche durch Europa
Am Mittwoch, den 14. Januar 2015 – 20:00h
In Kooperation mit der „Kulturkneipe F24 e.V.“
Statt des monatlichen Antifa Stammtischs laden wir herzlich zu dieser Lesung ein
Ort: Kulturkneipe F24 e.V, Frauenstr. 24, Münster
Die Autorin Imke Müller-Hellmann liest aus ihrem neuen Buch „Verschwunden in Deutschland“. Weitere Informationen siehe:
http://www.imkemuellerhellmann.de
Thema der Antifa-Stammtische
30. Dezember 2014
Die nächsten Antifa-Stammtische…
…dienen der Vorbereitung des 08.Mai 2015 als 70. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus. – Mischt euch ein! Herzlich Willkommen!
Achtung: Im Januar findet das Vorbereitungstreffen nicht am 14.01. sondern schon am 7.01. in der F24 statt!
(Am 14.01. laden wir zur Lesung ein s.o.).
Bis jetzt ist fest geplant die Gedenkveranstaltung am 08. Mai um 18 Uhr
am Zwinger stattfinden zu lassen.
Es gibt Vorschläge für Redebeiträge zu folgenden Themen: Vorboten des 2. Weltkriegs/Spanischer Bürgerkrieg, Rede zu Anti-Flüchtlings-Mobs, Rede zu Umgang mit
Flüchtlingen.
Erfolgreiche Konferenz in Münster „… dass Auschwitz nicht noch einmal sei“
19. Dezember 2014
Wie präsent bleibt das Gedenken heute und morgen?
Eine Konferenz „Neuverhandlungen des Holocaust“ mit anschließendem Konzert von Esther Bejarano und der Microphone Mafia wurde von der VVN-BdA Münster am 9. November 2014 mit organisiert. Die Konferenz wurde von drei wichtigen Triebfedern des städtischen Lebens in Münster gemeinsam gestaltet: Universität, Zivilgesellschaft und Kultur trafen sich unter dem Titel „Dass Auschwitz nicht noch einmal sei…“ zu einem produktiven Austausch über die Frage, wie präsent das Gedenken an den Faschismus und seine barbarischen Ausformungen, für die Auschwitz synonym steht, in unserer Gesellschaft (noch) ist und bleiben kann.
Der große Veranstaltungsraum im Münsteraner Bürgerzentrum „Bennohaus“ war die ganze Zeit über gut besucht und bei Lesung, sowie Konzert überfüllt. Bei der Konferenz wurden auch die kontroversen Teile in der Erinnerungspolitik nicht ausgespart. Das konnte beim Untertitel: „Neue Generationen – Neue Medien – Altes Thema?!“ sowie beim altbekannten „… dass Auschwitz nicht noch einmal sei“ nicht anders sein.
Die Konferenz fing an mit dem Referat von Kirstin Frieden, deren Buch „Neuverhandlungen des Holocaust“ der Konferenz auch ihren Haupttitel gab. Hier ging es vor allem darum, wie heutige Schüler*innen einen Zugang zu der Erinnerung nach Auschwitz finden. Frau Frieden konnte hier in der Diskussion zu ihrem Vortrag auch Beispiele aus ihrem eigenen Schulunterricht bringen. Viele Inhalte waren ihrem Buch entnommen, das aus ihrer Doktorarbeit entstand. Hieraus referierte sie zu einigen Beispielen des heutigen Zugangs für Jugendliche zum Thema Holocaust. Der Facebook-Account für einen jüdischen NS-Verfolgten ist hier zu nennen. Dann auch ein sehr kontrovers diskutiertes YouTube-Video, das ehemalige NS-Verfolgte mit ihren Kindern und Enkeln in Auschwitz gedreht haben. Sogar im Krematorium von Auschwitz. Darin wird zu Gloria Gainers „I will survive“ eine Tanzchoreografie aufgeführt. Noch ein Beispiel ist ein vorgeblicher Werbefilm für eine bekannte deutsche Automarke bei dem der junge Adolf Hitler überfahren wird. Dass dieser gefakte Werbefilm vor Jahren nicht kontrovers diskutiert wurde, ist schon überraschend zu nennen.
Weiter ging es dann mit Jakob Smigla-Zywocki einem Historiker und freiem wissenschaftlichem Mitarbeiter des Münsteraner Gedenkortes „Villa ten Hompel“. Er stellte die Arbeitsweise heutiger Gedenkstätten vor und wie Schüler*innen heute an das Thema der Erinnerung an die NS-Zeit herangeführt werden.
In der Diskussion hierbei kam der Vorwurf auf, dass hier zu wenig politische Ausrichtung vorhanden ist und zu neutral erzählt wird. Nur: Sollte in einer Demokratie nicht auch ein Lernen so erfolgen, dass aus der rein neutralen Erzählung der Geschichte keine Moral vorgegeben wird, sondern die Schüler*innen selber die moralischen Schlussfolgerungen ziehen können?
Bei dem weiteren Vortragenden Ingo Zimmermann handelt es sich um einen Pädagogik-Professor der Katholischen Hochschule Münster. Er referierte zu seinen Theorien aus seinem Buch „…dass Auschwitz nicht noch einmal sei“ basierend auf einer Vorlesung, die am Ort in Auschwitz stattfand.
Hier zieht er viele Verknüpfungen zur Jetzt-Zeit heran. Er geht in seiner Theorie davon aus, dass grundlegende Mechanismen, die Auschwitz ermöglicht haben, bis heute fort wirken und kulminiert dies in der Feststellung der „Lagerhaftigkeit“ auch unserer heutigen Welt. Dies aber auch immer in meist klarer Abgrenzung einer beliebigen Heranziehung von Auschwitz als Vergleich für heutige Zustände.
Zum Abschluss der Konferenz las Esther Bejarano aus ihrem Buch „Erinnerungen. Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rap-Band gegen Rechts“. Direkt im Anschluss daran erfolgte ihr Konzert mit der Microphone Mafia. Hier wurden traditionelle jiddische, Arbeiter- oder Widerstandslieder mit Rap-Einlagen für die Neuzeit umgesetzt. Dies war ein sehr bewegender Teil des Tages im Bennohaus, der bei allen Besucher*innen tiefen Eindruck hinterließ.
Den Endpunkt setzte das Trio „Quijote“ aus Chemnitz. Antifaschistische Lieder mit frischen Texten und Übersetzungen der Lieder von Mikis Theodorakis ließen den Tag wunderbar ausklingen.
Detlef Lorber