14. Mai 2015
Zum 70. Jahrestag des 8. Mai gab es eine gut besuchte Kundgebung am Zwinger mit anschließender Demo durch die Stadt
Kranzniederlegung am Zwinger zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Faschismus (Foto: VVN/BdA)
Die Gedenkveranstaltung am vergangenen Freitag, bei der an Münsters Promenade an den Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus, den 8. Mai 1945, erinnert wurde, zählte etwa 300 Teilnehmer*innen. Dabei stand die Auschwitz-Überlebende Celine van der Hoek de Vries (1920-2011) im Mittelpunkt, auch mit Audio-Aufnahmen von ihr. Weitere Themen der Vorträge am Zwinger waren Frauen im Widerstand, der Spanische Bürgerkrieg, und auch der aktuelle Krieg in der Ukraine wurde aus pazifistisch-anarchistischer Sicht bewertet.
Auf der anschließenden Demo ging es dann um das Gedenken an die Opfer von Krieg und Faschismus. Die Fotos der Frauen aus dem Widerstand wurden bei der Demo mitgeführt und gerufen wurden antirassistische Parolen für mehr Solidarität mit Flüchtlingen. Passend dazu gab es auch einen Redebeitrag von Markus Beinauer (GGUA Münster) zur konkreten Lebenssituation von Flüchtlingen in Münster. Dann folgte ein Redebeitrag des Soziologen Andreas Kemper über die Hintergründe bei AfD/Pegida sowie deren Nährboden. Andreas Kemper ist mittlerweile ein gefragter Experte zur Partei AfD und deren Umfeld. Durch seine umfangreichen Hintergrundrecherchen hat er sich sehr verdient gemacht.
Unter dem Motto “Holt die Bücher aus dem Feuer” haben Bürgerinnen und Bürger am vergangenen Samstag auf dem Stubengassenplatz aus “verbotener Literatur” vorgelesen, um der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Münster zu gedenken. Oskar Maria Graf, Nelly Sachs, Klabunt, Ringelnatz, Heinrich Heine, Erich Kästner, Kurt Tucholsky sind nur einige der Autorinnen und Autoren aus deren Werken vorgetragen wurde.