Vizepräsident des Internationalen Auschwitzkomitees im Erzählcafé
26. März 2014
Prof. Felix Kolmer berichtete vor über 180 Gästen
Auf Einladung des Erzählcafés Münster, einer Einrichtung für NS-Verfolgte, kam Prof. Felix Kolmer am heutigen Mittwoch ins Paul-Gerhardt-Haus in der Friedrichstraße und berichtete aus seinem Leben während der Zeit des Nationalsozialismus. Trotz seines hohen alters, Prof. Kolmer wird im Mai 92 Jahre alt, gelang es ihm das überwiegend junge Publikum in seinen Bann zu ziehen. So folgte u.a. auch ein Deutsch Leistungskurs sehr aufmerksam den Schilderungen seines bewegten Lebens. Eindrücklich erklärte Felix Kolmer die politischen Hintergründe und wie er in der Tschechoslowakei aufwuchs und kurz vor der deutschen Besetzung sein Abitur ablegen konnte.
Er berichtete von der Besatzung in seinem Land und den Zwängen, denen er als Jude unterlag. Das Studium blieb ihm verwehrt. Als Tischler kam er zunächst in das Ghetto nach Theresienstadt und später in das dortige KZ und schließlich ins Vernichtungs- lager Auschwitz und er wies auf die Unterschiede in den beiden Lagern hin. Er schilderte den grauenvollen Alltag in den Lagern, vom Hunger und den vielen Morden und wie er beide Lager sowie das Zweiglager „Friedland“ des KZ Groß-Rosen überleben konnte, von dem ihm im Mai 1945 die Flucht in die Freiheit gelang.
Prof. Kolmer erhielt für seine zahlreichen Verdienste u.a. das Bundesverdienstkreuz und lebt heute in Prag.
Die Veranstaltung war eine Kooperation des Evangelischen Kirchenkreises, des Evangelischen Forums Münster und der Erlöserkirchengemeinde mit dem Bundesverband Information & Beratung für NS Verfolgte e.V..
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