8. Mai – Erinnern heißt handeln!
15. April 2018
Einladung zum Gedenken am Tag der Befreiung
Am Dienstag, den 8. Mai 2018 – 18:00h
Ort: Zwinger, Promenade/Ecke Kanalstraße, Münster
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Aus dem Schwur von Buchenwald, 19. April 1945
An diesem 08. Mai 2018 erinnern wir gemeinsam an den 73. Jahrestag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit auch des Endes des bisher größten Verbrechens an der Menschheit: dem Nationalsozialismus. Das Nazi-Regime und seine Helfer*innen sind verantwortlich für einen Krieg, dessen Dimension alles Vorherige in den Schatten stellt, sowie die systematische, industrielle Ermordung von 9 Millionen Menschen in den Konzentrationslagern.
Durch den Sieg der Alliierten wurde jedoch nicht der Faschismus überwunden: Antiziganismus, Homophobie, Antisemitismus und Rassismus reichen auch nach dem 08. Mai 1945 noch weit in die Nachkriegsgesellschaft hinein. Auch heute, während das Gedenken an den Nationalsozialismus in Deutschland zumindest offiziell Staatsräson ist, florieren weiterhin solche Ideologien der Ungleichheit.
In vielen Ländern Europas sind rechte Strömungen in den vergangenen Jahren gravierend erstarkt, und spätestens mit dem Einzug der AfD in den Deutschen Bundestag hat sich diese Entwicklung auch in Deutschland etabliert.
Eingebettet in eine durch und durch menschenverachtende Ideologie macht sich die AfD auch für eine Wende im Gedenken an den Nationalsozialismus stark. So forderten in den letzten Monaten mehrere prominente AfD-Politiker*innen, einen Schlussstrich unter die deutsche Nazi-Vergangenheit zu ziehen und das von ihnen als „Schuld-Kult“ empfundene Gedenken an den Holocaust zu beenden. Diese Entwicklungen sind fatal: Eine Partei, die über den Nationalsozialismus nicht mehr sprechen will, dafür aber für ein nationalistisches Deutschland streitet und an dessen Grenzen auf Geflüchtete schießen will, muss auf unseren entschlossenen Widerstand stoßen!
Gegen Geschichtsrevisionismus, gegen eine Normalisierung und Akzeptanz der AfD! Gegen ein Wiedererstarken des Faschismus!
Die menschenverachtende Flüchtlingspolitik, die die AfD und andere rechte Akteur*innen in Deutschland fordern, wird von der alten und neuen Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD schon längst umgesetzt. Libysche Regierungstruppen, die von der EU und insbesondere von Deutschland unterstützt werden, um flüchtende Menschen von Europa fernzuhalten, sind in Libyen an Folter und Menschenhandel beteiligt.
Wir fordern ein sofortiges Ende der Zusammenarbeit mit dem libyschen Regime und sichere Fluchtrouten nach Europa!
Die Bundesregierung hat mit dem sich seit Jahren faschisierenden türkischen Regime einen sogenannten „Flüchtlingsdeal“. Sie genehmigt zudem selbst nach dem Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs (mithilfe von jidahistischen Milizen und unter Einsatz deutscher Panzer!) gegen die kurdische Selbstverwaltung in Rojava weiterhin Waffenlieferungen in Millionenhöhe an die Türkei – und schweigt weitestgehend zum Überfall auf Afrin, vermutlich um den Flüchtlingsdeal mit Erdogan nicht zu gefährden. Im Stadtzentrum von Afrin stehen jetzt deutsche Leopard-2-Panzer, die den Weg für eine kulturelle und ethnische Säuberung Rojavas ebnen. Dies ist ein Skandal!
Wir fordern ein konsequentes Vorgehen gegen den türkischen Angriffskrieg und Solidarität mit Afrin und der kurdischen Selbstverwaltung! Keine Deals mit Erdogan und keine Waffen an die Türkei!
Die deutsche Bundesregierung tut also viel, um faschistische Regime zu unterstützen und verfolgten Menschen ein Leben in Frieden zu verwehren, während hierzulande Rassismus und Geschichtsrevisionismus wieder salonfähig werden. Dagegen ist antifaschistischer Widerstand notwendig!
Deshalb: Schaut hin! Geht auf die Straße! Leistet Widerstand! Solidarisiert euch auf die Weise, die euch richtig erscheint, denn:
„Erinnern heißt handeln“,
sagt Esther Bejarano,
Auschwitzüberlebende und
Antifaschistin
Zum 8.Mai-Bündnis gehören folgende Unterstützer*innen:
Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste Regionalgruppe Münster, Antifaschistische Linke Münster, DGB-Jugend, Friedenskooperative Münster, Jusos Münster, DGB Stadtverband Münster, Kaktus/Grüne Jugend, Antirassistische Initiative Münster, Bündnis gegen Abschiebungen Münster, Luftruinen, Graswurzelrevolution-Redaktion und die VVN-BdA Münster.