Keine Zukunft ohne Vergangenheit

19. November 2017

Pressemitteilung

VVN-BdA Münster fordert Erhalt und Sicherung der Überreste des NS-Zwangsarbeiterlagers Waldfrieden und einen Ausbau des Gedenk- und Erinnerungsaspekts im Waldpark Hiltrup.
Die VVN-BdA Münster sieht den Wunsch das Waldparkgelände in Hiltrup zu bebauen kritisch. Auch wenn nur eine Teilfläche bebaut würde, bedeutet dies entweder eine Zerstörung oder mindestens die Verdeckung der Zeugnisse von NS-Diktatur, Krieg und Zwangsarbeit.

Es darf nicht sein, dass schleichend Gras oder aktiv Beton über die Verbrechen des Naziregimes wächst: Im Zwangsarbeiterlager Waldfrieden mussten viele Menschen unter dem Naziregime leiden – vor allem Menschen aus Osteuropa, die aus der damaligen Sowjetunion verschleppt wurden.

Gerade in Hiltrup, wo im letzten Jahr kurz hintereinander zwei fremdenfeindliche Brandanschläge verübt wurden, ist gelebte Erinnerung für ein demokratisches Miteinander fundamental. Aufklärung über die Vergangenheit entzieht dem Rassismus den Nährboden.

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, dass der Waldpark auch archäologisch erschlossen wird – die Fundamente der Baracken liegen neben den noch sichtbaren Bunkerresten direkt unter der Erde. Als von Verfolgten und Nazi-Opfern gegründete Organisation bietet die VVN-BdA hierzu ihre Hilfe und Unterstützung an.

Die VVN-BdA Münster wünscht der russisch-orthodoxen Gemeinde, dass sie einen passenden Bauplatz für ihr Gemeindezentrum findet, sieht jedoch den Wald und das Umfeld des Gedenkensembles dafür als nicht geeignet an.